Kant et le handicap : « Fondements de la métaphysique des mœurs » : « Übergang von der populären sittlichen Weltweisheit zur Metaphysik der Sitten »

« Grundlegung zur Metaphysik der Sitten »[1]

Zweiter Abschnitt

Übergang von der populären sittlichen Weltweisheit zur Metaphysik der Sitten

„… wenn es auch niemals Handlungen gegeben habe, die aus solchen reinen Quellen entsprungen wären, dennoch hier auch davon gar nicht die Rede sei, ob dies oder jenes geschehe, sondern die Vernunft für sich selbst und unabhängig von allen Erscheinungen gebiete was geschehen soll.“ p. 49

C’est l’idéal qui l’emporte sur la réalité ; c’est vers l’idéal que nous devons tendre, même si la réalité n’y est pas (encore ?), un principe pédagogique qui mise sur l’homme et son avenir.

„… die Idee einer den Willen durch Gründe a priori bestimmenden Vernunft …“ p. 49s

„Selbst der Heiland des Evangelii muss zuvor mit unserem Ideal der sittlichen Vernunft verglichen werde, ehe man ihn dafür erkennt.“ p. 50t

Dieu est-il, doit-il être raisonnable ?

Ne transcende-t-il pas la raison ? et la loi ?

Ou Kant met-il la raison à la place de Dieu ?

« Woher haben wir aber den Begriff von Gott als dem höchsten Gut? Lediglich aus der Idee, die die Vernunft a priori von sittlicher Vollkommenheit entwirft und mit dem Begriff eines freien Willens unzertrennlich verknüpft.“ p. 51

„… alle sittlichen Begriffe völlig a priori in der Vernunft ihren Sitz und Ursprung haben und dieses zwar in der gemeinsten Menschenvernunft ebenso wohl, als der im höchsten Masse spekulativen.“ p. 54

Ici, Kant valorise toute forme de raison et d’entendement, pas seulement le raisonnement hautement spéculatif et philosophique (comme nous sommes en train de le faire), mais le raisonnement le plus simple, « gemeinste », le plus élémentaire, commun et général (« allgemeinste »), le plus populaire, voire … et si, par rapport à la population qui est la nôtre, leur raisonnement nous échappait ? cf. plus haut ce que j’ai dit dans une note sur les personnes trisomiques ou sourds-muets ; mystère du raisonnement, Kant en tiendrait-il compte ?

„Ein jedes Ding der Natur wirkt nach Gesetzen. Nur ein vernünftiges Wesen hat das Vermögen, nach der Vorstellung der Gesetze, d. i. nach Prinzipien, zu handeln, oder einen Willen. Da zur Ableitung der Handlungen von Gesetzen Vernunft erfordert wird, so ist der Wille nichts anderes als praktische Vernunft …

Kant nous livre ici une définition de « principes », comme « représentations des lois » (« Vorstellung der Gesetze »). Pour lui, agir selon des principes exige un être raisonnable (« vernünftiges Wesen ») et c’est seulement un être raisonnable aussi, qui a une volonté (« Wille »). Par là, il conclut, que la volonté n’est rien d’autre que « raison pratique » (« praktische Vernunft »).

« … der Wille ist ein Vermögen, nur dasjenige zu wählen, was die Vernunft unabhängig von der Neigung als praktisch notwendig, d. i. als gut erkennt.“ p. 56

„Die Vorstellung eines objektiven Prinzips, sofern es für einen Willen nötig ist, heisst ein Gebot (der Vernunft), und die Formel des Gebots heisst IMPERATV.

Alle Imperative werden durch ein Sollen ausgedrückt … Sie sagen, dass etwas zu  tun oder zu unterlassen gut sein würde, allein sie sagen es einem Willen, der nicht immer darum etwas tut, weil ihm vorgestellt wird, dass es zu tun gut sei. Praktisch gut ist aber, was vermittelst der Vorstellungen der Vernunft, mithin nicht aus subjektiven Ursachen, sondern objektiv, d. i. aus Gründen, die für jedes vernünftige Wesen als ein solches gültig sind, den Willen bestimmt. Es wird vom Angenehmen unterschieden …“ p. 56s et Kant ajoute, dans une note de bas de page: „Die Abhängigkeit des Begehrungsvermögens von Empfindungen heisst Neigung und dies beweist also jederzeit ein Bedürfnis. Die Abhängigkeit eines zufällig bestimmbaren Willens aber von Prinzipien der Vernunft heisst ein Interesse.“

„… gelten für den göttlichen und überhaupt für einen heiligen Willen keine Imperative; das Sollen ist hier am unrechten Ort, weil das Wollen schon von selbst mit dem Gesetz notwendig einstimmig ist.“ p. 58

Cette dernière phrase me rappelle le débat sur une sixième étape hypothétique dans le modèle du développement du jugement moral de Lawrence Kohlberg[2] ; on a reproché à Kant son rigorisme déontologique (« Gesinnungsethik ») qui exclurait toute prise en considération des conséquences d’une telle attitude et négligerait la responsabilité (« Verantwortungsethik »[3]). Ce qui transparaît dans la phrase susmentionnée, est-ce que cela pourrait constituer une ouverture vers une telle éthique de la responsabilité, une « sainte volonté » transcendant la loi ? Qu’en est-il avec le vieux débat sur Loi et Evangile ? Et là derrière, plus actuelle, la question d’une éthique de la justice et d’une éthique de la … (sollicitude, altérité, …)[4] ?

« Das Wollen nach dreierlei Prinzipien … Regeln oder Geschicklichkeit, oder Ratschläge der Klugheit, oder Gebote (Gesetze) der Sittlichkeit.“ p. 61

„Man könnte die ersteren Imperative auch technisch (zur Kunst gehörig), die zweiten pragmatisch (zur Wohlfahrt), die dritten moralisch (zum freien Verhalten überhaupt, d. i. zu den Sitten gehörig) nennen.“ p. 62

  • Le vouloir selon trois principes :
    • Déontologie professionnelle
    • Pragmatique – utilitariste
    • Moral
  • En conséquence, selon Kant, pragmatisme – utilitarisme ne feraient pas partie du champ moral ou éthique dans le sens strict ? … et par là, le principe de bienfaisance (« Wohlfahrt ») non plus ?

„Der kategorische Imperativ ist also nur ein einziger und zwar dieser: handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. … als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum ALLGEMEINEN NATURGESETZ werden sollte.“ p. 68

„Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloss als Mittel brauchest.“ p. 79

„… das dritte praktische Prinzip des Willens … die Idee des Willens jedes vernünftigen Wesens als eines allgemein gesetzgebenden Willens.“ p. 82

„ … (der Mensch) … nur seiner eigenen und dennoch allgemeinen Gesetzgebung unterworfen …“ p. 84

„Ich will also diesen Grundsatz das Prinzip der AUTONOMIE des Willens im Gegensatz mit jedem anderen, das ich deshalb zur HETERONOMIE zähle, nennen.“ p. 85

„Im Reiche der Zwecke hat alles entweder einen Preis oder eine Würde. Was einen Preis hat, an dessen Stelle kann auch etwas anderes als Äquivalent gesetzt werden; was dagegen über allen Preis erhaben ist, mithin kein Äquivalent verstattet, das hat eine Würde.“ p. 87

„Autonomie des Willens ist die Beschaffenheit des Willens, dadurch derselbe ihm selbst … ein Gesetz ist. Das Prinzip der Autonomie ist also: nicht anders zu wählen als so, dass die Maximen seiner Wahl in demselben Wollen zugleich als allgemeines Gesetz mit begriffen seien.“ p. 95

„Soll ich z.B. fremde Glückseligkeit zu befördern suchen, nicht als mir an deren Existenz was gelegen wäre …, sondern bloss deswegen, weil die Maxime, die sie ausschliesst, nicht in einem und demselben Wollen, als allgemeinem Gesetz, begriffen werden kann.“ p. 97

Une sorte de solidarité par principe ou devoir … Y a-t-il ici une possibilité de joindre ou de concilier d’une certaine manière le principe d’autonomie[5] et le principe de bienfaisance[6] ?

Armin Kressmann, mémoire en éthique, 2005


[1] Reclam, Stuttgart 1984

[2] cf. F. Oser et W. Althof ; Moralische Selbstbestimmung, Stuttgart 1992; notamment p. 284s

[3] cf. aussi M. Weber, Le savant et le politique, Paris 1959 ; Politik und Beruf (1919) ; Weber parle de « zwei grundverschiedenen, unaustragbar gegensäztlichen Maximen … ‚gesinnungsethisch’ oder ‚verantwortungsethisch“ … orientiertes Handeln »

[4] C. Gilligan contre L. Kohlberg

[5] Dans le sens kantien bien sûr, pas forcément bioéthique (« classique ») ; cf. H. Doucet.

[6] … et de trouver un pont entre déontologie et téléologie (l’utilitarisme) ?

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