Theissen et les miracles

« … Krankheit ist ja nicht nur ein physisches und oekonomisches Problem, sondern ein soziales. Man denke an die Angst vor Isolierung, vor dem Aufgegebenwerden, vor dem Zur-Last-Fallen. Hier versicherten die Wundergeschichten auch noch dem aussichtslos Erkrankten, dass man ihn nicht aufgeben werde … »

Gerd Theissen ; Urchristliche Wundergeschichten ; Gerd Mohn, Gütersloh 1974, p. 249

« Origenes hat … die soziale Funktion des Wunderglaubens klar herausgestellt : Er dient der Durchsetzung und Legitimation siner neuen Lebensform. …

Wunderglaube wird von den unteren Schichten getragen.

Urchristliche Wundergeschichten sind kollektive symbolische Handlungen unterer Schichten, in denen traditionnell legitimierte Lebensformen verlassen werden.

(Der urchristliche Wunderglaube) drang in höhere Schichten und wurde gemeinsames Gut verschiedener soziokultureller Gruppen. » (p. 256)

« Ihr existentieller Sinn lässt sich so beschreiben : Urchristliche Wundergeschichten sind symbolische Handlungen, in denen durch Berufung auf eine Offenbarung des Heiligen die konkrete Negativität menschlichen Daseins überwunden wird. Sie überschreiten in ihrem Vollzug die Grenzen des menschlich Möglichen. Sie berufen sich für diese Grenzüberschreitung auf den « Heiligen Gottes », der die Dämonen austreibt, das Brot vermehrt, übers Wasser geht und Tote erweckt. Der historische Wundercharismatiker Jesus erscheint in symbolischer Steigerung als göttlicher Wundertäter. » (p. 295)

« Urchristliche Wundergeschichten zeugen von einer Offenbarung des Heiligen, von seiner Macht, das normale Weltgeschehen zu durchbrechen – von nichts anderem. » (p. 287)

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